Fernes Deutschland – so nah

Lehrende aus dem Bereich der Deutschstudien laden alle Gymnasiallehrerinnen und –lehrer zu einem Inspirationsnachmittag mit Vorträgen zu Literatur, Sprache und Kultur ein. Die Vorträge werfen verschiedene forschungsbasierte Perspektiven auf Deutsch als Fach und als Disziplin, die nützlich für Unterricht und Vermittlung sind. Einer der Vorträge widmet sich dabei einem aktuellen Thema aus der Fremdsprachendidaktik.

Mit dieser Veranstaltung hoffen wir auch, den Dialog zwischen Gymnasium und Universität zu vertiefen.

Die Teilnahme ist gratis! Anmeldung per Mail bis spätestens 14. April 2017 beim neuen DAAD-Lektor an der Universität Kopenhagen, Lars Behnke.

Programm

15.30 Einstimmung bei Kaffee und Tee

16.00 Literatur im Sprachunterricht: Warum? Was? Wie?
          (Christian Benne)

Der Vortrag erläutert zunächst die Gründe, die aus literaturwissenschaftlicher Sicht für den verstärkten Einsatz von Literatur im Spracherwerb sprechen. Er macht ferner konkrete Vorschläge für geeignete Texte und demonstriert schließlich, wie man mit Literatur jenseits bloßer Lektüre kreativ und produktiv arbeiten kann. Dabei kommen u.a. das Verhältnis der Literatur zu anderen Künsten, die Arbeitstechniken der Philologie, aber auch der Einsatz von digitaler Technologie zur Sprache.

16.40 Ist Deutsch dem Dänischen zu nah, um erlernt zu werden?
          (Lars Behnke)

Um dänischen Schülern das Erlernen des Deutschen schmackhaft zu machen, wird häufig auf die große Ähnlichkeit zwischen beiden Sprachen hingewiesen. Wer als Däne mit dem Deutschlernen beginnt, bringt schon viel Wissen „von Zuhause“ mit, und das erleichtert das Lernen, so in etwa das Argument. Doch lauert in diesem Ansatz auch die Gefahr, zu viel aus der eigenen Sprache zu übertragen?

Dieser Vortrag soll einen Blickwechsel versuchen: Er stellt anhand ausgewählter Beispiele aus Grammatik und Aussprache zur Diskussion, ob man dem Deutschen nicht vielleicht näherkommt, wenn man mit dem Lernen an solchen Stellen beginnt, an denen es sich deutlich vom Dänischen unterscheidet und daher fremd erscheint. Dabei soll gezeigt werden, dass ‚fremd‘ nicht immer gleich ‚schwer‘ bedeuten muss.

17.10 Die internationale Dimension im Deutschunterricht
          (Petra Daryai-Hansen)

Laut der dänischen Gymnasialreform, die im Schuljahr 2017/18 in Kraft tritt, sollen die globalen Kompetenzen der Schüler in allen Fächern gestärkt werden. Der Vortrag wird der Frage nachgehen, was globale Kompetenzen sind, und auf der Grundlage eines Forschungsprojekts, das in den letzten Jahren vom dänischen Unterrichtsministerium finanziert wurde, diskutieren, wie die globalen Kompetenzen der Schüler im Deutschunterricht gestärkt werden können.

18.00 Abschluss bei Wein und Snacks

19.00 Ende