Antiautoritärer Kommunismus in der Weimarer Republik

Der Linkskommunismus entstand zu Beginn der 1920er Jahre als eine weitere politische Strömung innerhalb der linken Arbeiterbewegung.

In Deutschland vereinte er in Gestalt einer eigenen Partei – der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD) – 1920 knapp 40.000 Menschen, deren Forderungen sich aus dem revolutionären Elan der frühen 1920er speisten und die sich explizit von der KPD und der zunehmend autoritären Entwicklung in der Sowjetunion absetzten.

Zentral waren für die Linkskommunisten die Rolle der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Betrieben – dort sollte die Willensbildung und der kämpferische Zusammenschluss erfolgen. Bis Mitte der 1920er Jahre war die KAPD aktiver Teil der politischen Landschaft Weimars; sie lieferte sich einen theoretischen Schlagabtausch mit den linken Intellektuellen dieser Zeit und beteiligte sich an den damaligen Streiks, Enteignungskämpfen und Räterepubliken. Ab 1923 erfolgte der rapide Niedergang der Partei. Allerdings hat diese Bewegung bei ihren Anhängerinnen und Anhängern Spuren hinterlassen, die über die Zeit der KAPD hinausreichen. Ich werde anhand zweier Biographien sowohl die Ursprünge und Entstehungsbedingungen linkskommunistischer Ideologie und Praxis als auch die veränderte politische Praxis nach 1923 vorstellen.

Rhena Stürmer, M.A., born in 1989, studied history, cultural studies and cultural history at the Free University of Berlin and the European University Viadrina Frankfurt (Oder) and has been working on her doctorate at the Viadrina since 2018 on the topic „Weimar Left Communists between Party and Social Movement. A cultural-historical Collective Biography“ (supervisor: Prof. Werner Benecke). 2018 to 2022, she was a fellow of the Rosa Luxemburg Foundation, and since October 2022 she is a research assistant at the Chair of 19th-21st Century History (Prof. Dirk van Laak) at the Leipzig University.

Recent publication: Political Education Work in the German Empire and the Weimar Republic. Change and continuity in the educational understanding of the left communist educator Dr. Karl Schröder [in German], in: Andreas Braune/Sebastian Elsbach/Ronny Noak (eds.), Bildung und Demokratie in der Weimarer Republik,. Series „Weimarer Schriften zur Republik“, vol. 19, Stuttgart 2022, pp. 273-288.


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Kurze Vorträge, Gespräch und Fragen (auf Deutsch und Dänisch). Anschließend gehen alle, die noch Lust haben, gemeinsam in die Fredagsbar (Ambarssaden)