Geschlecht in der deutschen Grammatik - Paarformeln, Genus, Großschreibung

Damaris Nübling (Mainz) im Gespräch mit Mirjam Schmuck. Ein Ereignis in der Reihe "Tysk fredag".

Wie Damaris Nübling in ihrem Vortrag zeigen wird, sind (historische) Geschlechtervorstellungen u.a. in Form von Genus auch in den Tiefen der deutschen Grammatik fest verankert, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Genus hat bis heute massiven Anteil an der Produktion der Zweigeschlechtlichkeit und der asymmetrischen sprachlichen Repräsentation von Frauen und Männern. In historischen Daten werden Frauenbezeichnungen, gleich den Bezeichnungen für Personen mit niedriger sozialer Stellung, noch signifikant häufiger kleingeschrieben als Bezeichnungen für Männer. Syntaktisch läuft die Ehefrau bis heute dem Mann hinterher und kann auch namenlos bleiben, z.B. Helmut Kohl und seine Frau (Hannelore).

Præsentation

Damaris Nübling lehrt und forscht an der Universität Mainz mit Forschungsschwerpunkten u.a. in den Bereichen Sprachgeschichte/Sprachwandel, Genderlinguistik und Onomastik (Namenforschung). Sie leitete zahlreiche Forschungsprojekte u.a. innerhalb der DFG-Forschergruppe "Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung" an der Universität Mainz zur Benennung von Transgendern. Aktuell ist sie Co-Leiterin des Projekts "Genderbezogene Praktiken bei Personenreferenzen: Diskurs, Grammatik, Kognition”.


Tysk Fredag/Freitagsvorlesungen

Kurze Vorträge, Gespräch und Fragen (auf Deutsch und Dänisch). Anschließend gehen alle, die noch Lust haben, gemeinsam in die Fredagsbar (Ambarssaden). 

Alle Freitagsvorlesungen.