REAL DOLLS

Zur Kulturgeschichte von Sexpuppen

Im Gespräch mit: Irina Hron (Kopenhagen) denkt Susanne Regener über Sexpuppen, so genannte Real Dolls, nach. Sie sind inzwischen Luxusgüter. Ihr Marktwert steigt in der westlichen sowie der asiatischen Welt. Besonders menschenähnlich ausgestaltete Exemplare dieser Spezies sind neuerdings mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. In erster Linie sind es heterosexuelle Männer, die nicht allein sexuelle Befriedigung suchen, sondern auch eine Partnerin fürs Leben. Wer mit Real Dolls verkehrt, wird in Internetforen Teil einer Sphäre von Außenseitern, die eigene kommunikative und visuelle Regeln und ästhetische Ansprüche entwirft und verhandelt.

Der Vortrag untersucht das popkulturelle Phänomen der Objektliebe, die Sexpuppe und ihre medialen Darstellungsweisen in kulturhistorischer Absicht. Welche Bedeutung hat das Agieren mit Puppen für die das Verhältnis der Geschlechter zu einander? Wird diese Liebe zum Objekt in unserer Gesellschaft zu etwas ‚Normalem‘?

Susanne Regener wird eingeführt und vorgestellt von Detlef Siegfried (Kopenhagen). Susanne Regener ist Professorin für Mediengeschichte und Visuelle Kultur an der Universität Siegen und war zehn Jahre lang als adjungeret professor bei ENGEROM an der Universität Kopenhagen tätig. Sie arbeitet zu medialen Darstellungen von gesellschaftlichen Außenseiter:innen und zur Frage: Wer ist der/die/das Andere?

Sie lebt in Berlin und Siegen.


Über Tysk Fredag/Freitagsvorlesungen

Kurze Vorträge, Gespräch und Fragen (auf Deutsch und Dänisch). Anschließend gehen alle, die noch Lust haben, gemeinsam in die Fredagsbar (Ambarssaden)